Radfahren und Wandern am Edersee? Beim Blick auf die Landkarte stellen wir wieder einmal fest, dass es viele Ecken in Deutschland gibt, die wir einfach noch gar nicht kennen. Und so fahren wir spontan in das Gebiet Kellerwald-Edersee bevor wir ein paar Tage später auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf landen.

edersee

Der Urlaub kann losgehen!

Wir starten mitten in der Woche zur Mittagszeit, weil wir noch ein Stück auf der Autobahn gen Süden zurücklegen wollen. Wir schaffen ganze drei Kilometer und stehen schon im Stau! Das geht ja gut los. Und so fahren wir bei der nächsten Möglichkeit auf die Landstraße und bekommen auf dem Stellplatz in Sennelager den letzten freien Platz.

Für eine Nacht ist der Platz okay, aber man kann hier nicht wirklich schön draußen sitzen, was für uns absolute Priorität hat, vor allem bei solch traumhaften Wetter. Und so fahren wir am nächsten Morgen weiter nach Hemfurth am Edersee. Hier ist der Stellplatz klasse, das Wetter auch, hier bleiben wir.

Wohnmobil-Stellplatz Hemfurth: Kraftwerkstraße 9, 34549 Edertal (Homepage)

Radtour am Edersee entlang nach Korbach

Um den Edersee herum, meist am Ufer entlang, führt ein gut ausgebauter und beschilderter Radweg, welchen wir heute befahren wollen. Gut ausgebaut heißt an dieser Stelle, er ist nur mäßig rennrad-tauglich, denn ein ganzer Teil ist geschottert. Wir starten unsere Umfahrung im Uhrzeigersinn und haben immer wieder tolle Ausblicke auf den Edersee und die Umgebung. In Asel-Süd haben wir die Möglichkeit, die Eder zu überqueren, da der See so wenig Wasser hat, dass eine sonst unter der Wasseroberfläche befindliche Brücke wieder nutzbar ist. Hier entscheiden wir spontan nach Korbach zu fahren, was sich als gute Entscheidung herausstellt, da die Stadt wirklich sehr hübsch ist. Das Highlight erwartet uns aber auf dem Weg zurück nach Hemfurth: fast die gesamte Strecke führt über die stillgelegte und zum Radweg umfunktionierte ehemalige Bahntrasse der Ederseebahn. Ein Traum….

Radtour Edersee Korbach
Innenstadt von Korbach

Karte

© OpenStreetMap-Mitwirkende, https://www.openstreetmap.org/copyright

So wie wir die Tour gefahren sind, waren es insgesamt 67 Kilometer und gut 540 hm. Auf dem Bahntrassenradweg musste man gefühlt so gut wie gar nicht treten, allein dieser Radweg ist eine Reise hierher wert. Einen Teil des Ederseebahn-Radweges kannten wir bereits durch eine andere Radtour vom Twistesee aus (Radtour ab Twistesee).

Die Umrundung des Sees auf dem Ederseerundweg ist etwa 50 Kilometer lang. Das haben wir uns für unseren nächsten Besuch vorgenommen.

An der Eder entlang nach Fritzlar mit Abstecher nach Bad Wildungen

Da wir hier bereits ein paar Schilder vom Eder-Radweg gesehen haben, wollen wir diesen nun auch mal ein Stück fahren. Als Ziel haben wir uns Fritzlar herausgesucht. Wie nicht anders zu erwarten führt dieser Radweg fast eben immer an der Eder entlang und ist hervorragend ausgeschildert. Unterwegs hat man immer wieder Möglichkeiten, Rast einzulegen. Wir fahren durch bis nach Fritzlar und sind erstaunt, wie schön dieser Ort ist. Wunderschöne, gut erhaltene Fachwerkhäuser bilden den Ortskern, welcher mit seinen Cafes einfach nur zum Verweilen einlädt. Wir bleiben ein Weilchen hier, fahren dann aber wieder in Richtung Edersee, da wir noch einen Abstecher nach Bad Wildungen machen wollen. Hier gibt es zwar auch eine kleine Innenstadt mit schönen Fachwerkhäusern, aber insgesamt wirkt dieser (Kur-)ort längst nicht so gemütlich wie Fritzlar.

Diese Radtour ist gut 57 Kilometer lang und verfahren kann man sich eigentlich nicht, wenn man immer der Eder folgt.

Wanderung vom Stellplatz zum Peterskopf

Unweit des Stellplatzes ist die Talstation der Standseilbahn zum Peterskopf. Man kann ganz gemütlich zum 506 Meter hohen Peterskopf hochfahren und ein Getränk in der Jausenstation genießen, wir haben aber beschlossen, trotz der Hitze den waldigen Wanderweg nach oben zu nehmen. Trotz des unglaublich schönen Wetters und der Tatsache, dass Wochenende ist, begegnen wir auf der Wanderung keiner Menschenseele. Erst an der Jausenstation ist es etwas voller. Hier genießen wir erst einmal ein Kaltgetränk bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen. Mit dem kleinen Abstecher zum Hochspeicherbecken ist diese Wanderung gut 10 Kilometer lang und man legt etwa 440 hm zurück. Die Wanderung ist hervorragend für sonnige Tage geeignet, da sie fast ausschließlich durch Wald führt.

Die weiteren Tage bis zum Caravan-Salon Düsseldorf

Nach ein paar entspannten Tagen in Hemfurth müssen wir unbedingt mal wieder einkaufen. Ein guter Grund den Standort zu wechseln. Und so stranden wir nach unserem Großeinkauf auf dem Stellplatz in Hennesee, wo wir nur noch einen kleinen Spaziergang machen.

Da wir von dem Stellplatz nicht so angetan sind, fahren wir am nächsten Tag nach Warstein. Wir haben Glück, der Stellplatz ist leer. Wir verbringen den Tag mit einem Spaziergang zur Brauerei (nett), in den Ort (nicht ganz so schön) und auf den Piusberg (sehr schön). Zurück am Stellplatz sind wir erstaunt: alle Stellflächen sind belegt! In einem Gespräch mit unseren Stellplatznachbarn erfahren wir, dass hier am Wochenende das Ballon-Festival „Warsteiner Internationale Montgolfiade“ stattfindet, weshalb jetzt schon alle anreisen! Da haben wir wirklich Glück gehabt. Weniger Glück haben wir mit unserem Wohnmobil: nachdem es in der Nacht unendlich gegossen hat, stellen wir am nächsten Morgen fest, dass wir einen Swimmingpool in der Heckgarage haben…

Vielleicht sollte man erwähnen, dass direkt an den wirklich sehr liebevoll angelegten Stellplatz eine Spedition angrenzt, deren LKW auch nachts fahren. Nach dieser kurzen Nacht suchen wir uns doch lieber etwas anderes. Und so ist unser letzter Stopp vor Düsseldorf die Ortschaft Plettenberg bis wir endlich auf den Großparkplatz vom Caravansalon Düsseldorf können. Der Caravansalon ist ein einzigartiges Erlebnis, das man einfach mal erlebt haben muss. Nicht um etwas zu kaufen, sondern um die Stimmung auf dem Stellplatz zu erleben. Diese Menge an Wohnmobilen ist einfach nur unglaublich. Im Festzelt gibts Live-Musik und Tanz und die Stimmung ist fantastisch. Kaum vorstellbar, dass wir trotz der Menschenmassen sogar einige Bekannte treffen.

Wie die letzten Jahre auch schon, haben wir traumhaftes Wetter. Auch am nächsten Tag ist es noch so warm, dass der Messebesuch nur kurz ausfällt. Und so fahren wir nach der Messe noch bis fast an die Schweizer Grenze, nach Müllheim, wo wir eine geruhsame Nacht verbringen.