Wir haben drei traumhafte Tage, aber recht kalte Nächte, auf dem Mont Ventoux verbracht. Und da wir nun schon so weit im Süden sind, eigentlich ja schon so gut wie am Mittelmeer, wollen wir nun auch endlich mal baden. Wir entscheiden uns für die Camargue, für Saintes-Maries-de-la-Mer. Dort gibt es einen traumhaften, weitläufigen Sandstrand und die Ortschaft selbst ist einfach nur niedlich und besteht nicht aus Hotelhochburgen.

Campingplatz in Saintes-Maries-de-la-Mer

Camping in der Camargue

Bisher haben wir in unserem Urlaub so viel Glück mit dem Wetter wie schon lange nicht mehr. Da wir aber immer irgendwo in den Bergen möglichst hoch stehen, sind Temperaturen unter dem Gefrierpunkt unser nächtlicher Begleiter. Hier in der Camargue erschlägt uns die Hitze beinahe.

So können wir aber auch endlich mal alles ausprobieren, was wir an Sonnenschutz zur Verfügung haben. Und wir freuen uns, so herrlich alleine auf dem großen Campingplatz zu stehen. Wir nutzen das tolle Wetter nachmittags für einen Strandspaziergang und am Abend für einen Besuch der niedlichen Stadt. Hier ist allerdings schon alles geschlossen und überraschenderweise fängt es an zu regnen. Und weil das nicht genug ist, haben wir nun auch noch einen neuen Stellplatznachbarn, dessen Fernseher wir trotz des Regens mithören können. 

Am nächsten Morgen fährt der Nachbar zum Glück weg…dafür müffelt es jetzt auf dem Campingplatz penetrant nach Abwasser. Und auch die ganzen Hundehinterlassenschaften, welche die Hundehalter beim Gassigehen auf dem Campingplatz vergessen haben aufzusammeln, versprühen einen unwiderstehlichen Charme, besonders unter den Schuhen!

Als wir am Nachmittag zum Wohnmobil zurückkommen, steht ein deutsches Wohnmobil neben uns und ein riesiger Hund kaut an einem noch größeren Knochen. Wir gehen noch einmal baden, dann in die Stadt und müssen trotzdem mit anhören, wie der Hund bis zum späten Abend lautstark am Knochen kaut…

Wissenswert

 

Saintes-Maries ist ein internationaler Wallfahrtsort, zu dem jedes Jahr Tausende von Gläubigen pilgern. Vor allem die Wallfahrt am 24. und 25. Mai lockt Jahr für Jahr viele Roma aus der ganzen Welt an. An diesen beiden Tagen werden zwei Schreine in einer feierlichen Prozession hinunter zum Meer getragen, wo Bischöfe sie im Beisein der Gläubigen segnen.

Doch auch so lohnt sich zumindest ein Abstecher nach Saintes-Maries, denn der Ort liegt mitten im Naturpark Camargue. Dieser Park umfasst 85.000 Hektar und bietet eine Landschaft aus Meer, Sand, Sümpfen und Blütenfeldern, wie man sie sonst kaum zu sehen bekommt. Der Park liegt zwischen der Mündung zweier Arme der Rhone und kann sehr gut auf befestigten Wegen erkundet werden.

Die Camargue ist aber auch bekannt wegen seiner Vielzahl an Flamingos, den wildlebenden Herden der weißen Camargue-Pferde und den teilweise sehr großen Herden der schwarzen Camargue-Stiere.

Au revoir Camargue

Wir sind einfach nur angewidert: überall auf dem Campingplatz und auch drumherum nur Hundekot! Wir sind uns auch nicht so sicher, ob es wirklich besser ist, wenn Hundehalter diesen in Plastiktüten verpacken, bevor sie ihn am Wegesrand entsorgen…

Aber noch etwas hat uns erschreckt und das kennen wir nicht so aus der Vergangenheit: in Saintes-Maries wurde man an jeder Ecke angebettelt oder zumindest angesprochen. Und die Personen ließen sich auch nicht so leicht abschütteln. Wir fühlten uns in diesem Urlaub hier garnicht wohl. Wirklich schade, dass man mit diesem Eindruck von einem sonst so schönen Plätzchen wegfährt. Wir kommen bestimmt mal irgendwann wieder, aber nicht so schnell…

Und so schmieden wir einen neuen Plan: hinter  Avignon wollen wir uns ein schönes Plätzchen suchen, von wo aus wir ein paar Radtouren quer durch die Provence  unternehmen können. Aber es kommt anders, denn die Provence ist ausgebucht!