Blick zum Stellplatz (auf dem Berg links)
Stellplatz Friedburg
Stellplatz Friedburg

Unser erster Urlaub 2021 nach Corona: Nach Neukirchen am Großvenediger mit dem Wohnmobil

Der anstehende Frühjahrsurlaub will dieses Jahr richtig geplant werden. Mittlerweile haben wir Mitte Mai und allmählich scheint die dritte Corona-Welle gebrochen, so dass einzelne Länder und Bundesländer wieder für den Tourismus öffnen. Pünktlich zu unserem Urlaub öffnet Schleswig-Holstein seine Pforten und ist binnen weniger Tage ausgebucht. Das ist also kein Ziel für uns. Niedersachsen öffnet für Niedersachsen. Aber nur 60% der Platzkapazität dürfen belegt werden. Das haben wir im letzten Jahr ähnlich erlebt. Man hatte keine Chance, einen Stellplatz zu bekommen. Bayern will zu den Pfingstferien öffnen, aber nur dort, wo die Inzidenz unter 100 liegt. Wo mag das sein? Und werden dann nicht (wieder) alle dort hinfahren? Bleibt Österreich…spontan rufen wir auf dem Stellplatz in Neukirchen am Großvenediger an, wo man uns bestätigt, dass wir dort ab dem 19.05. übernachten dürfen. Wir reservieren gleich für das gesamte Pfingstwochenende. Egal, wie das Wetter werden soll. Hauptsache los…Neukirchen mit dem Wohnmobil…wir kommen!

Unsere Anreise nach Neukirchen mit dem Wohnmobil

Am Montagabend fahren wir los. Wir wollen bis zur niedersächsisch-hessischen Landesgrenze, um gerade noch in Niedersachsen die erste Nacht zu verbringen. Schließlich finden wir über Park4Night kurz hinter Göttingen, in Rosdorf, einen Parkplatz neben einem Sportplatz, wo wir ganz alleine stehen. Leider führt direkt daneben die Bahnlinie entlang. Macht nichts, denken wir uns…bis der erste Zug gefühlt direkt durchs Womo fährt.

Parkplatz in Rosdorf

Und so donnern die ganze Nacht Güterzüge vorbei…entspannt ist anders, aber die erste Nacht im Womo war trotzdem schön. Unsere Reise geht heute quer durchs Land. Nachdem wir ein paar Staus umfahren und die anderen so mitgenommen haben, landen wir am Abend auf dem Volksfestplatz in Miesbach. An der Einfahrt steht zwar ein Schild „Nur für PKW“, aber auf dem Platz stehen diverse einheimische Wohnmobile und LKW, so dass wir gar nicht auffallen. Nachdem wir uns noch ein paar regionale Spezialitäten aus dem Supermarkt nebenan besorgt haben, verbringen wir einen entspannten und ruhigen Abend mitten in Miesbach.

Stellplatz Friedburg in Neukirchen am Großvenediger

Auch die Nacht war herrlich ruhig. Nur das Wetter ist am Morgen richtig schlecht. Nebel, Regen, Kälte. In Bayrischzell lassen wir noch kurz Frischwasser ab (nicht, dass wir doch überladen sind) und dann geht’s durch das Urstromtal zur Grenze. Diese ist abgeriegelt und wir werden auf Impfpass bzw. aktuellem Test überprüft. Es ist schon etwas surreal. Früher musste man einen Personalausweis vorzeigen, in dieser Zeit einen  Impfpass. Und dann sind wir endlich in Österreich! Nach weiterem 150 Kilometern durch Regen und Nebel erreichen wir bei ganzen 7° Celsius den Stellplatz in Neukirchen, wo wir ganz alleine sind.

Wir haben freie Platzwahl und stellen uns nach ganz oben außen mit absolut fantastischen Panoramablick über das Tal. Leider regnet es ununterbrochen, aber dennoch machen wir uns nach dem Frühstück auf den Weg nach Neukirchen. Das ist schon ein ziemlicher Marsch, denn zunächst muss man vom Berg runter, dann vier Kilometer auf dem Tauernradweg bis Neukirchen gehen und dann das ganze wieder zurück, vor allem die letzten Meter richtig bergauf.

Wohnmobil-Stellplatz Friedburg, Scheffau 96, 5741 Neukirchen am Großvenediger (Homepage)

Wanderung zum Untersulzbach Wasserfall

Am Morgen regnet es nach wie vor, aber wir nutzen eine Regenpause und gehen in Richtung Untersulzbachtal. Unterwegs fängt es leider doch wieder an, in Strömen zu regnen. Und das ganze waagerecht. Zum Glück schaffen wir es gerade noch rechtzeitig, uns die Regensachen anzuziehen! Auch als wir am Wasserfall ankommen, regnet es noch und der schmale Pfad ist richtig rutschig. Wir gehen dennoch hoch und genießen, dass wir völlig alleine hier sind. Als wir fast oben sind, hört es auf zu regnen und tatsächlich kommt die Sonne raus. Herrlich! Wir wandern heute nur den Wasserfallrundweg, den Weg ins Untersulzbachtal heben wir uns für beständigeres Wetter auf. Zurück am Wohnmobil haben wir dann auch schon wieder 11 Kilometer in den Beinen und das schönste ist, dass wir noch draußen in der Sonne sitzen können!

Untersulzbach Wasserfall

Krimmler Wasserfälle

Der heutige Tag ist laut Wetterbericht der trockenste Tag der nächsten sieben Tage, so dass wir unsere Klappräder schnappen und in Richtung Krimml radeln. Die 10 Kilometer gehen zumeist bergauf und häufig auf Schotter durch den Wald, wenn man sich an die Radwegbeschilderung hält! Ziemlich erschöpft kommen wir immerhin im Trockenen an den Wasserfällen an und treffen als erstes unsere Stellplatznachbarn, die mit dem Womo bis Krimml gefahren sind. Hier ist es schon merklich voller als am Wasserfall gestern, aber wir haben vor allem ein Ziel: die staubige Reib. Hier hat Thorsten mir vor genau neun Jahren einen Heiratsantrag gemacht, im strömenden Regen! Heute regnet es nicht und es ist noch schöner als damals! Dieses Mal gehen wir noch ein Stück weiter hoch, aber am Beginn des Krimmler Achentals ist es so kalt und windig, dass wir umdrehen. Es ist traumhaft schön hier und absolut einen Besucht wert (Info). Der Rückweg geht überraschend schnell, auch die Radtour zurück. Nur die Auffahrt zum Stellplatz müssen wir hochschieben. Und genau wie gestern können wir heute noch draußen sitzen.

Beim Küssen überrascht

Sonnenweg

In der Nacht regnet es unendlich stark. Heute Morgen sieht das Wetter trotz anders lautender Vorhersage recht gut aus. Und so wandern wir vom Stellplatz ins Tal runter, queren die Salzach und gehen auf der anderen Talseite wieder hoch, so dass wir auf dem Sonnenweg landen. Dieser verbindet Krimml mit Mittersill auf 25 Kilometer entlang der Sonnenseite des Tales. Der Teil des Weges, den wir gehen, ist traumhaft angelegt und bietet immer wieder fantastische Ausblicke auf die Berge der Hohen Tauern. In Höhe des Rutschenweges (der leider geschlossen hat) entscheiden wir uns für den schnellsten Weg zurück, denn der Himmel wird schwarz. Wir irren ein wenig durch Neukirchen und dann quer über eine Wiese, bis wir endlich wieder am Stellplatz ankommen, bei mittlerweile strahlendem Sonnenschein!  Und dann melden sich Ina und Thomas, die heute auf dem Rückweg sind, dass sie noch spontan hier vorbeikommen wollen.

Und tatsächlich kommen sie um 21:30 Uhr hier an, völlig erschossen, weil sie versehentlich über die alte Gerlos-Straße gefahren sind. Dennoch sitzen wir noch gemütlich zwei Stunden zusammen.

In der Nacht fängt es wieder an zu regnen und am Morgen ist es nicht besser. Dennoch starten wir gegen Mittag zu viert zu einem Spaziergang. Der Regen hat zwischenzeitlich aufgehört und als wir vom Kuchenessen aus dem Restaurant (sehr empfehlenswert!!) kommen, scheint die Sonne und wir verlegen gleich vors Wohnmobil. Abends lassen wir es uns im Restaurant richtig gut gehen und lassen anschließend den Abend gemütlich im Womo ausklingen.

Wanderung zur Burgruine Friedburg

In der Nacht regnet es und der Morgen ist trist und grau. Ina und Thomas starten wieder und wir wollen heute zur Ruine Friedburg gehen. Hinter dem Stellplatz ist ein Schild „Rundweg Ruine 1 Std.“ aufgestellt. Wir folgen den Wegweisern steil bergauf. Irgendwo an einem Wegweiser im Wald entscheiden wir uns zunächst für den Weg zum Wieserwald, was auch immer das ist. Steil und steiler geht’s bergauf bis wir an einer Forststraße herauskommen. Hier folgen wir dem Forstweg oberhalb des Obersulzbachtals entlang. Es ist wunderschön, nur leider fängt es an zu regnen. Und da der Weg sehr wahrscheinlich zeitnah endet, drehen wir um, gehen den steilen Weg wieder runter und am Wegweiser weiter in Richtung Ruine. Es geht steil runter, dann wieder hoch und schließlich landen wir an einer Mauer, welche die Ruine sein muss. Wenig spektakulär, aber mit schönem Ausblick. Wir essen kurz etwas und gehen dann den Rundweg weiter. Dieser ist unglaublich steil und schmal. Das ganze im Regen ist recht unangenehm, aber irgendwann kommen wir wieder am Stellplatz an. Der Regen ist wieder der Sonne gewichen, so dass wir auch heute noch etwas draußen sitzen können.

Am folgenden Tag gucken wir zunächst auf weiße Berggipfel, dann fängt es an zu regnen. Am Abend soll der Regen dann in Schnee übergehen. Es bleibt spannend.

Wanderung ins Untersulzbachtal

Am Morgen sind die Berge noch im Nebel, es hat nicht geschneit und es soll heute nicht regnen. Wir schnappen uns die Fahrräder und radeln zum Untersulzbach-Wasserfall. Hier stellen wir die Räder ab und wandern auf dem Wasserfallweg zunächst bis zum Kupfer-Schaubergwerk. Dann geht’s taleinwärts, vorbei an unendlich vielen Wasserfällen, steilen, schroffen Felswänden und immer mit dem Rauschen des Untersulzbachs im Hintergrund. Herrlich. Nach 7 Kilometern erreichen wir die Stockeralm, die allerdings noch geschlossen hat. Da wir den Rundweg gehen wollen, passieren wir die Alm und gehen weiter taleinwärts. Bereits nach ein paar Minuten kommen wir zum Abzweiger zur Finkalm, gehen aber zunächst noch ein Stück weiter Richtung Aschamalm. Hier entdecken wir eine Bank, die zur Pause einlädt, windgeschützt  an einem Stein mit Blick ins Tal. Während wir essen, kommen plötzlich zwei Murmeltiere und spielen miteinander. Sie lassen sich nicht von uns stören und wir haben prächtige Unterhaltung! Frisch gestärkt gehen zurück über die Finkalm, wieder vorbei am Bergwerk und den Wasserfallweg hinunter. Unterwegs begegnet uns kein einziger Wanderer, dabei haben wir traumhaftes Wetter. Jetzt müssen wir nur noch mit den Rädern die 5 Kilometer hoch zum Stellplatz…Den Rest des Tages können wir wie so oft noch gemütlich in der Sonne vor dem Wohnmobil verbringen.

Unsere Wanderung war insgesamt 17 Kilometer lang und führte größtenteils über einen Almweg. Leider muss man zunächst die gut fünf Kilometer bis zum Wasserfallweg fahren, aber die Wanderung ist ein absoluter Traum.

Es geht wieder weiter

Nachdem wir wirklich wunderschöne, wenn auch verregnete Tage auf dem Stellplatz in Neukirchen verbracht haben, zieht es uns nun doch weiter. Die Wettervorhersage ist nach wie vor nicht gut und wir wollen uns den Regen jetzt einfach mal woanders ansehen.Nach ein wenig Internet-Recherche wird unser nächstes Ziel der Campingplatz in Nassereith.

Hier geht’s zum zweiten Teil unserer Reise.