Im Winter nach Süd-Frankreich mit dem Wohnmobil? Lohnt sich das?

Sollte man wirklich im Winter mit dem Wohnmobil an die französische Mittelmeerküste fahren? Auf jeden Fall, sagen wir. Natürlich ist es hier im Vergleich zu Südspanien nicht so warm. Aber im Vergleich zu Norddeutschland ist das Wetter hier ein Traum. Wir können uns nicht erinnern, wann wir in Hamburg mal an Heiligabend draußen gefrühstückt haben. Aber seht selbst…

Wir bleiben an der Küste: Von Le Barcarès nach La Franqui

Wir machen heute nur eine kleine Etappe und starten zunächst zu einer Einkaufstour, um unsere Vorräte schon für die Weihnachtstage aufzufüllen. In den bekannten Supermärkten merkt man schon, dass es stramm auf Weihnachten zugeht. Es ist merklich voller, aber an den Kassen sind die Franzosen entspannt wie immer und lassen sich richtig Zeit beim Einpacken und Bezahlen. Nun gut, wir haben ja Zeit und sind auch entspannt. Nach dem Einkauf fahren wir zum Wohnmobil-Stellplatz vor dem Campingplatz in der Nähe von La Franqui. Auch hier ist wieder alles leer bis auf zwei Wohnwagen. Wir finden einen schönen Außenplatz, frühstücken draußen in der Sonne und machen sogar noch barfuß einen Strandspaziergang. Anschließend können wir draußen noch ein Heißgetränk genießen, bis die Sonne hinter den Bäumen verschwindet und es langsam zu kalt zum Draußensitzen wird. Den Abend lassen wir mit einem leckeren Käsefondue ausklingen. 

Wohnmobil-Stellplatz: Chemin des Coussoulles , 11370 La Franqui

Wanderung zum Cap Leucate

Wir hatten lange nicht solch eine ruhige und angenehme Nacht. Der Wohnmobil-Stellplatz ist richtig dunkel und herrlich ruhig. Nach einem ausgiebigen Frühstück gehen wir nach La Franqui und sehen dort einen ausgewiesenen Wanderweg entlang der Steilküste. Das hat lange gefehlt und so machen wir uns spontan auf den Weg. Wir gehen eine aussichtsreiche Strecke an den Klippen entlang, am Cap de Frères vorbei bis zum Leuchtturm von Leucate. Da es allerdings ziemlich zuzieht, gehen wir denselben Weg zurück. Am Alpa angekommen, haben wir 12 Kilometer hinter uns. Es hat sich gelohnt!

Immer wieder schön, auch im Winter: Carcassonne

Wir starten heute Morgen nach Carcassonne. Auf dem Weg dorthin kaufen wir uns noch eine französische Sim-Karte von Reglomobile, die es beim L.Leclerc gibt. 120GB für 14,95 Euro. Aus deutscher Sicht ein absoluter Schnapper. Gegen Mittag erreichen wir den Wohnmobil-Stellplatz neben dem Campingplatz in Carcassonne und sind überrascht, wie leer auch dieser Platz ist. Soll uns aber Recht sein, so wählen wir uns einen schönen Platz aus, frühstücken erstmal und danach wird die Sim-Karte eingerichtet. Und tatsächlich klappt es auf Anhieb mit der Einrichtung. Wir freuen uns riesig, dass wir wieder fast uneingeschränkt surfen können. Danach besuchen wir noch die Weihnachtsmärkte in der Innenstadt von Carcassonne und machen einen kurzen Abstecher in den mittelalterlichen Stadtkern der Cité. Zurück am Alpa haben wir schon wieder über 8 Kilometer zurückgelegt. Wir essen erstmal, gucken nach Stellplätzen für die nächsten Tage und gehen schließlich nochmal, jetzt bei Dunkelheit, in die Cité de Carcassonne, denn gegen 19:45 Uhr soll es dort ein Fackelspektakel geben. Die Cité ist wunderhübsch beleuchtet und dezent weihnachtlich geschmückt. Das Fackelspektakel ist eher kein Spektakel und so gehen wir zeitnah zurück zum Alpa.

Wohnmobil-Stellplatz am Camping de la Cité (D104), F-11000 Carcassonne

Von Carcassonne nach Mazamet, einmal über die Montagne Noire

Nach einem gemütlichen Kaffee fahren wir noch einmal ins Einkaufszentrum von Carcassonne und shoppen ausgiebig. Danach wollen wir weiter nach Labastide-Rouairoux fahren, um dort eine Nacht zu verbringen, bevor wir nach Lamalou-les-Bains fahren, um dort Heiligabend zu feiern. Es kommt aber ganz anders. Als wir von der Montagne Noire herunter nach Mazamet fahren, fallen uns eine Hängebrücke und eine Statue ins Auge,  die sich auf einem Berg oberhalb von Mazamet befinden. Spontan bleiben wir auf dem Wohnmobil-Stellplatz in Mazamet und schauen uns heute den Weihnachtsmarkt und den Ortskern an. Morgen wollen wir dann zu der Hängebrücke und der Statue wandern.

Wohnmobil-Stellplatz: 23 Rue du Champ de la ville, F-81200 Mazamet

Wanderung zur Notre Dame D'Hautpoul über die Hängebrücke

Trotz des heftigen Regens in der Nacht war es herrlich ruhig auf dem stadtnahen Parkplatz in Mazamet. Da das Wetter noch nicht so einladend aussieht, geht Meike erstmal zum Waschsalon und macht einen Kessel Buntes. Thorsten nutzt die Zeit, um die Betten frisch zu beziehen, denn schließlich ist Morgen Heiligabend und da soll alles schön und frisch sein. Als Meike vom Waschen kommt, scheint schon die Sonne und so machen wir uns wie geplant auf zur Passarelle. Es ist schon schön, nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder mit Wanderstiefeln, Stöckern und Wanderrucksäcken unterwegs zu sein. Die Passarelle oder zu deutsch Hängebrücke ist schon spektakulär und Dank unseres frühen Aufbrechens auch noch nicht so gut besucht. Von der Passarelle geht’s dann noch hoch zum kleinen Örtchen Hautpoul und von dort zur Notre Dame D’Hautpoul, einer Marienstatue mit Christuskind oberhalb des kleinen Örtchens. Von dort oben hat man einen herrlichen Rundumblick auf Mazamet und die Montagne Noire. Es ist traumhaft schön und wir freuen uns, dass wir spontan in Mazamet einen Zwischenstopp eingelegt und diese Wanderung gemacht haben.

Weiter geht's nach Lamalou-les-Bains

Wir gehen fast den gleichen Weg zum Alpa zurück und machen uns dann auf den Weg nach Lamalou-les-Bains. Gegen 16:00 Uhr erreichen wir den Wohnmobil-Stellplatz in Lamalou-les-Bains. Bei 19 °C im Schatten sitzen wir noch kurz Draußen und genießen ein Kaltgetränk, bevor die Sonne hinter der Montagne Noire versinkt. Ein wunderschöner Tag neigt sich dem Ende. Am Abend schauen wir uns den kleinen Lord im Fernsehen an und dann kann Weihnachten kommen.

Wohnmobil-Stellplatz: Avenue de Capimont, F-34240 Lamalou-les-Bains

Weihnachten in Lamalou-les-Bains

Wir verbringen einen total entspannten Vor- und Nachmittag am und im Alpa und genießen die Sonne bei 19 °C im Schatten. Zum heiligen Abend gibt’s bei uns leckeres Raclette und immer noch ist alles total entspannt und ruhig. Zur Bescherung unter unserem kleinen Weihnachtsbaum hat der Weihnachtsmann zwei schöne Frühstücksmesser von Opinel vorbeigebracht. Wir freuen uns schon auf das Frühstück am ersten Weihnachtstag mit unseren neuen Messern.

Von Lamalou-les-Bains nach Aniane

Eigentlich wollten wir heute eine Wanderung machen, aber der Himmel sieht nicht so einladend aus und unser avisiertes Ziel, ein Turm auf der Spitze der anderen Talseite, liegt im Nebel und ist somit nicht mal zu sehen. Wir lassen es langsam angehen, genießen ein opulentes Frühstück, bei dem wir unsere Weihnachtsgeschenke einsetzen, also unsere Opinel-Frühstücksmesser. Anschließend klaren wir uns und den Alpa auf und fahren weiter. Zunächst fahren wir nach Lunas, aber der Wohnmobil-Stellplatz sagt uns nicht so zu, so dass wir weiter nach Aniane auf den Wohnmobil-Stellplatz an der Pont du Diable fahren. Der sonst kostenpflichtige Wohnmobil-Stellplatz ist in der Nebensaison gratis, allerdings steht auch kein Frischwasser zur Verfügung.  Die Entsorgung von Toilette und Grauwasser ist aber dennoch möglich. Wir parken neben einem französischen Wohnmobil und gehen noch kurz zur Pont du Diable. Nach den obligatorischen Fotos, die wir aber auch schon Jahre zuvor an gleicher Stelle gemacht haben, gehen wir zurück zum Alpa und genießen den ersten Weihnachtstag und die Reste vom gestrigen Raclette.

Wohnmobil-Stellplatz: Pont du Diable, D27, 34150 Aniane, Frankreich

Und wieder ans Mittelmeer: Saintes-Maries-de-la-Mer

Wir fahren weiter Richtung Mittelmeer. Unterwegs kaufen wir noch neue leichtere Töpfe für unseren Alpa und dann geht’s entlang der Küste Richtung Saintes-Maries-de-la-Mer. Die Straßen sind gut ausgebaut und so erreichen wir recht fix den Wohnmobil-Stellplatz in der Nähe des Ortes und bekommen einen richtig schönen Platz. Am Nachmittag gehen wir nach Saintes-Maries-de-la-Mer und können sogar noch auf das Dach der Kathedrale steigen und den Rundumblick über den Ort genießen. Nach einem herrlichen Sonnenuntergang verbringen wir den Rest des Tages in unserem Alpa.

Wohnmobil-Stellplatz: Chem. du Clos du Rhône, F-13460 Saintes-Maries-de-la-Mer

Auch heute scheint wieder den ganzen Tag die Sonne und wir genießen unser Frühstück draußen vor dem Alpa. Gegen Mittag machen wir einen ausgiebigen Spaziergang nach und an Saintes-Maries-de-la-Mer vorbei. Auf der Promenade sind Massen an Menschen unterwegs. Dennoch genießen wir die Sonne und den Blick auf das Mittelmeer. Es war ein schöner letzter Tag am Mittelmeer (dachten wir noch) und Morgen geht’s gen Norden. Der Wohnmobil-Stellplatz ist auch mächtig voll geworden. Unser direkter Nachbar mit seinen dauerkläffenden Hunden ist glücklicherweise weggefahren, dafür baut sein Nachfolger ein benzinbetriebenes Stromaggregat auf, was auf diesem Platz eigentlich verboten ist. Das Aggregat ist derart laut und stinkt bestialisch, dass uns der Kragen platzt und wir ihn direkt auffordern,  sein Aggregat abzustellen. Er kommt dem erstaunlicherweise, aber auch pöbelnderweise nach und stammelt etwas von Batterieproblemen. Er ist wohl aber nicht der Einzige mit Batterieproblemen, denn auf dem gesamten Wohnmobil-Stellplatz hört man die ganze Nacht laufende Motoren. Schade…

Langsam gen Norden: Von Saintes-Maries-de-la-Mer nach Saint-Alexandre

Noch bei Dunkelheit verlassen wir den Wohnmobil-Stellplatz in Saintes-Maries-de-la-Mer und fahren Richtung Norden. Auf einem ruhigen Parkplatz an der Straße heraus aus der Camargue trinken wir gemütlich einen Kaffee und genießen die Stille und den herrlichen Sonnenaufgang. Danach geht’s weiter. Wir finden einen schönen Wohnmobil-Stellplatz in Saint-Alexandre und haben sogar Blick über das Rhône Tal bis zum Mont Ventoux und dem Écrins-Gebirge. Die Sonne scheint, aber es sind nachmittags gerademal 10 °C. Dennoch machen wir eine Runde durch den Ort und sind nach einer halben Stunde und 800 Metern Gesamtstrecke wieder zurück am Alpa. Es gibt eine hübsche Kirche und ein tolles Rathaus und wie fast überall in Frankreich ausgewiesene Wanderwege.

Wohnmobil-Stellplatz: Rte des Remparts, F-30130 Saint-Alexandre

Und noch weiter nördlich: Chonas l'Amballan

Wir fahren heute knapp 150 Kilometer bis nach Chonas l’Amballan. Dieses liegt abseits der Nationalstraße und der Autobahn kurz vor Lyon auf einem Hügel und wir haben einen tollen Blick ins Tal und Richtung Chartreuse.  Unterwegs decken wir uns noch mit Lebensmitteln für den Jahreswechsel ein. Die Läden sind merklich voller und die Menschen nicht mehr so entspannt  wie sie es noch kurz vor Weihnachten waren. Egal, wir haben alles bekommen und sehen dem Jahreswechsel entspannt entgegen.

Wohnmobil-Stellplatz: Chemin du Coussas , F-38121 Chonas l’Amballan

Über Dole, wo der Stellplatz am Schwimmbad nicht mehr existiert, fahren wir nach Deutschland. Silvester verbringen wir in Hügelheim auf dem Stelplatz am Friedhof. Nach einem Werkstatt-Termin gleich am ersten Werktag im neuen Jahr geht es dann für uns nach Hause…nach vier Monaten und gut 10.500 Kilomtern.

Unser Silvester-Stellplatz in Hügelheim

Hier geht es zu unserem Vlog (durch Anklicken des Bildes erfolgt eine Weiterleitung zu Youtube)

#24 Mazamet Saintes Maries de la Mer
(Weiterleitung zu Youtube)

Video verfügbar ab 24.02.2023, 17:30 Uhr