Damals

(Enthält unbezahlte Werbung) Früher, also vor vielen, vielen Jahren war Thorsten als Kind mit seinen Eltern mehrere Sommer auf dem Campingplatz Marina di Venezia in Cavallino Treporti. Vor ein paar Jahren haben wir auf einer Reisemesse zufällig einen Messestand des Campingplatzes gesehen und es kam die Idee, dass wir da mal mit unserem Wohnmobil hinfahren wollen. Aber dann kam Corona…dieses Jahr ist es nun aber endlich soweit! Wir, die absoluten Bergfans, die am liebsten weit ab vom Schuss, möglichst alleine und möglichst hoch an irgendwelchen Skistationen stehen, fahren auf Europas größten Campingplatz Marina di Venizia.

Heute

Marina di Venezia bei Sonnenuntergang

Es geht Richtung Italien....

Heute rollen wir völlig überraschend einen Tag früher als geplant vom Hof, da Thorsten bereits um 9 Uhr mit allen Terminen durch ist. Als wir um 12 Uhr für €1,97/Liter tanken, freuen wir uns tatsächlich über den günstigen Preis. Dann geht’s weiter auf der A7, bis wir hören, dass in unserer 30 Kilometer langen „Lieblingsbaustelle“ Stau ist. Da wir eh noch einkaufen wollen, fahren wir von der Autobahn ab, suchen uns eine Alternativroute und gehen einkaufen. Als wir am Womo zurück sind, hören wir im Verkehrsfunk, dass die A7 Richtung Süden

jetzt gesperrt ist. Leider stellen wir genau jetzt fest, dass die Bundesstraße, die wir fahren wollen, auch gesperrt ist. Und die nächste Parallelstraße ebenfalls. Und jetzt? Wir fahren einfach die Bundesstraße und werden tatsächlich umgeleitet, allerdings auf eine Straße, wo der Gegenverkehr kaum noch an uns vorbei passt. Als auch das geschafft ist, haben wir bereits mehrere Stunden verloren. Um kurz vor 23 Uhr erreichen wir Bad Grönenbach, wo wir auf dem Stellplatz übernachten wollen. Leider ist die Straße etwa 100 Meter vor dem Stellplatz voll gesperrt. Eine Alternative finden wir nicht…und so bleiben wir mitten im Ort auf einem öffentlichen PKW-Parkplatz.

Von Deutschland über den Reschensee zum CP Marina di Venezia

Da wir auf dem Reschenpass nicht im Stau stehen wollen, stellen wir uns den Wecker und Starten um kurz nach fünf Uhr. Die Autobahn ist angenehm leer…bis wir in Füssen plötzlich vor dem gesperrten Grenztunnel stehen! Warum, wissen wir nicht. Zum Glück können wir nach etwas Wartezeit durchfahren, haben aber auch alle LKW vor uns. Nun gut, wir haben ja Zeit. Geplant ist ein Frühstück am Reschensee. Natürlich ohne die österreichischen Autobahnen zu finanzieren. Aber, was sollen wir sagen? Die mautfreie Straße zum Reschensee ist leider gesperrt. Einzige Alternative ist die mautpflichtige Autobahn. Immerhin eine gute Möglichkeit, unsere getauschte Go-Box zu testen. Und siehe da: sie funktioniert! Und Frühstück am Reschensee schaffen wir tatsächlich. Von hier aus wollen wir eigentlich in das Valsuganertal, aber wir kommen so gut durch, dass wir spontan beschließen, noch heute nach Cavallino-Treporti zu fahren.

Um 15 Uhr kommen wir an und können uns einen schönen Platz aussuchen, was bei der Auswahl von 3.000 Plätzen, von denen vielleicht maximal 40% Prozent (eher weniger) belegt sind, gar nicht so einfach ist. Wir haben hier fast 30 Grad und gefühlt ist die Adria nicht viel kälter. Aber heute gucken wir uns hier nur noch etwas um, gebadet wird ab morgen.

Die Stellplätze sind zwar parzelliert, wirken aber nicht so, da durch den Baumbestand alles lockerer und natürlicher erscheint. Relativ mittig auf dem Campingplatz gibt es eine Promenade, die einige Bars, Cafés und Restaurants sowie  Lebensmittelläden und Shops für Campingbedarf, Bekleidung, Souvenirs und eine Apotheke und vieles mehr beherbergt. Da kann sich so manch eine Fußgängerzone hinter verstecken.

Campingplatz Marina di Venezia, Via Montello, 6 Punta Sabbioni, 30013 Cavallino Treporti (Homepage)

Völlige Entspannung auf dem CP MArina di Venezia

Wir bleiben insgesamt fünf Nächte auf dem 5*-Campingplatz. Das Wetter ist wunderschön, der Strand nicht überfüllt und das Wasser angenehm warm. Wir verbringen die Zeit unter anderem mit unseren SUPs und einer Radtour nach Lio Piccolo, wobei wir auch einen Teil des nagelneuen Radweges entlang der Lagune nach Cavallino befahren.

wissenswertes zum Campingplatz Marina di Venezia

Der Camping Village Marina di Venezia befindet sich am Ende der Landzunge von Cavallino-Treporti direkt an der Adria unweit der Lagune von Venedig. Es ist ein 5-Sterne Campingplatz der Superlative. Mit 3.000 Stellplätzen für Wohnmobile, Wohnwagen und Zelte sowie mehr als 400 Bungalow-Unterkünften ist es einer der größten Campingplätze in Europa. Für das Wohl der Gäste sorgen mehr als 600 Mitarbeiter. Neben einem herrlichen feinen Sandstrand gibt es den Aquamarin Park mit 10 verschiedenen Pools auf 15.000 qm. Für das leibliche Wohl, Dinge des täglichen aber auch besonderen Bedarfs sind in der eigens angelegten Fußgängerzone des Campingplatzes ausreichende Einkaufsmöglichkeiten vorhanden. Zudem lädt die Nähe zum Fähranleger zu einem Besuch in die Lagunenstadt Venedig ein.

Und unser Fazit?

Wer uns kennt, weiß, dass wir es einsam und vor allem bergig mögen. Wie war nun dieser fünftägige Aufenthalt auf dem riesigen Campingplatz an der italienischen Adria für uns? Eins vorweg, wir haben keine Kooperation mit dem Campingplatz! Insgesamt würden wir auf jeden Fall wieder auf den Campingplatz Marina di Venezia fahren. Es ist hier alles super organisiert und vor allem kommt wirklich Urlaubsfeeling auf. Der Strand ist sehr sauber, feinsandig und einfach nur weiß! Zudem hat man freie Stellplatzwahl und kann sich aussuchen, ob man lieber schattig, strandnah oder nah an einem der Duschhäuser steht. Die Poolandschaft haben wir nicht genutzt, dafür war der Strand einfach zu schön. Aber wer so etwas mag, wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen. Da wir in der Vorsaison hier waren, haben wir rund €25 pro Nacht inclusive Strom bezahlt, was in unseren Augen ein absolut angemessener Preis ist.

Es gab allerdings auch Sachen, die uns weniger gut gefielen. Allem voran, dass an einem Abend großflächig Insektengift gesprüht wurde. Sowas muss einfach nicht sein, etwas Natur, und sei sie auch noch so nervig, kann man auch erhalten!

Wir haben den Campingplatz sehr leer vorgefunden und erst im Laufe der Woche wurde es voller. Damit wurde es merklich enger und es kam schon Kuschel-Camping-Feeling auf. Marina di Venezia hat die Besonderheit, dass Camper mit Hunden separate Plätze haben. Wir können als Nicht-Hundehalter zwar nur bedingt mitreden, aber wir fanden den Hunde-Bereich nicht so angenehm. Zudem liegt er völlig abseits und wir hätten das Gefühl gehabt, abgeschoben worden zu sein. Aber vielleicht sehen wir das ja auch völlig falsch und Hundehalter freuen sich, eher unter sich zu sein. Immerhin gibt es auf diesem Campingplatz sogar eine Tierarztpraxis und wir haben auch nichts von dem angeblich vorherrschenden Uringeruch der Vierbeiner gerochen.

Unabhängig vom Campingplatz müssen auf jeden Fall die grandiosen Radwege erwähnt werden. Man kann wunderschön an der Langune entlang radeln, man kann kurz mit dem Boot nach Venedig übersetzen oder eben ewig weit am feinsandigen Strand spazierengehen. Trotz all dieser Vorzüge reichen uns aber die fünf Tage vollkommen und wir freuen uns, dass es jetzt wieder in die Berge geht!

Es geht weiter: Einmal quer durch Italien

Am Samstag füllt sich der Campingplatz aber in einem Maße, dass nur noch Kuschelcamping möglich ist. Von der Geräuschkulisse, bedingt durch permanent laufende Klimaanlagen oder lautes Fernsehen bei offener Tür oder vor dem Womo, mal ganz abgesehen. Für uns der richtige Zeitpunkt, um weiter zu fahren. Nach so viel Strand und Massentourismus wollen wir jetzt in die Berge. Um 8 Uhr starten wir bei 25°C vom Campingplatz und fahren quer durchs Land ins Piemont. Wir haben uns bereits zuhause Stellplätze rund um den Nationalpark Gran Paradiso herausgesucht. Nach gut sieben Stunden Fahrt erreichen wir den ersten Platz, der so schrecklich ist, dass wir gleich weiterfahren. 20 Kilometer weiter, ins Tal hinein, gibt es einen größeren Stellplatz, der aber hoffnungslos überfüllt ist. Der Campingplatz nebenan ist ebenfalls bereits abgesperrt. Na klasse. Leicht genervt wollen wir die letzten 24 Kilometer zum Talschluss fahren, aber die Straße wird jetzt so eng, dass Begegnungsverkehr kaum mehr möglich ist. Dafür ist uns unser Womo zu schade und schweren Herzens kehren wir um. Wir entscheiden uns, zunächst aus den Bergen heraus zu fahren, da wir für heute einfach genug vom Fahren haben. In Aglie finden wir letztlich einen Platz auf einem riesigen Parkplatz, wo überhaupt keiner steht. Ein Stellplatzschild finden wir allerdings auch nicht. Auch irgendwie komisch, aber wir werden heute Nacht hier bleiben und hoffen, dass wir morgen nicht plötzlich mitten zwischen Marktständen stehen.

Parkplatz Via Dell Gula, 10011 Aglie

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Youtube Marina di Venezia
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