Das Wetter in Bad Reichenhall ist tatsächlich umgeschlagen, aber schlimmer noch sind die Bauarbeiten auf der angrenzenden Baustelle, die das ganze Wohnmobil zum Vibrieren bringen. Wir entscheinden uns zu einer Tour am Alpenrand entlang, über Bad Tölz, wo wir uns verabredet haben, nach Nesselwang, wo wir noch die Wanderung zur Alpspitze offen haben.

Wandern Bad Reichenhall
Wanderung zum Hochstaufen

Stellplatz an der Hochfelln-Seilbahn

Um 06:30 Uhr gehen in Bad Reichenhall die Bauarbeiten, die genau 12 Stunden zuvor aufgehört haben, wieder los. Wir können uns kaum noch bewegen vor Muskelkater (dabei waren es gestern nur knapp 1100 Höhenmeter), aber hierbleiben, ist keine Option. Also packen wir alles zusammen und fahren nach dem Einkaufen, über Kirchanschöring (angeblich Meindl-Fabrikverkauf, tatsächlich aber normale Preise) nach Bergen und stellen uns auf den Großparkplatz der Hochfelln-Seilbahn. Endlich wieder Blick auf die Berge, endlich wieder ein Wanderziel: der Hochfelln. Dann holt uns am Abend aber doch der Regen ein und der soll laut Wetterbericht auch bleiben, so dass wir wohl irgendwann anders wieder hierherkommen werden.

Wohnmobil-Parkplatz an der Hochfelln-Seilbahn, Maria-Eck-Straße 8, 83346 Bergen

Wohnmobil Alpenrand
Wohnmobil-Stellplatz Bergen
Wohnmobil Alpenrand
Hochfelln-Seilbahn

Weiter nach Bad Tölz

Um 5 Uhr (!) ist die Nacht vorbei, als Baufahrzeuge Container abladen. Die Berge sind auch nicht mehr zu sehen und unser Stellplatz gleicht einer Seenlandschaft. Hoffentlich kommen wir hier wieder weg! Damit steht fest, dass wir heute ein Stück weiterziehen. Wenn wir schon nicht wandern oder radeln können, dann wollen wir wenigstens eine Ortschaft um uns herum haben. Und so geht’s weiter nach Bad Tölz, wo wir überraschenderweise einen Platz in erster Reihe direkt an der Isarpromenade bekommen, sogar einen Außenplatz. Außerdem kommt zu unserer Überraschung zwischen den Regenschauern auch noch kurz die Sonne raus! Herrlich, nur leider hat es sich so sehr abgekühlt, dass man nicht mehr draußen sitzen kann. Nach einem entspannten Stadtbummel durch das schmucke Örtchen Bad Tölz, entspannen wir den restlichen Tag im Wohnmobil und stellen fest, dass an der Isarpromenade so richtig das Leben tobt. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass es sich so abgekühlt hat. Damit dürfte es nachts sicherlich ruhiger sein.

Wohnmobilstellplatz Bad Tölz, Königsdorferstraße, 83646 Bad Tölz

Was für eine unruhige Nacht. Trotz der niedrigen Temperaturen haben sich in unmittelbarer Nähe des Stellplatzes diverse Personen zum Feiern getroffen. Das Highlight aber war ein Wohnmobil, welches gegen 23 Uhr auf den Platz fuhr und in das Womo zwei Plätze neben uns rückwärts reinrollte. Einfach mal vergessen, die Handbremse anzuziehen. Wären wir heute nicht in Bad Tölz mit Christoph und Ela verabredet, wären wir schon weg, aber so machen wir noch vor dem Frühstück einen Spaziergang zum ausgewiesenen Ausweichplatz an der Arena und entscheiden uns, trotz der dort nahegelegenen Straße mit dem Womo umzuparken. Und bereits kurze Zeit später kommen Christoph und Ela mit der Bahn aus München an und wir machen uns einen gemütlichen, sehr unterhaltsamen Nachmittag in Bad Tölz. Am Abend, als wir auf dem Rückweg zum Wohnmobil sind, holt uns ein Unwetter ein. Nach einem heftigen Regenschauer sieht der Himmel wieder fantastisch aus.

Zwischenstopp in Peiting

Die Nacht war sehr, sehr ruhig und wir konnten endlich mal wieder etwas besser schlafen. Nun stehen wir nur noch vor der Überlegung, wo es heute hingehen soll. Es ist wie so oft: hier ist für die ganze nächste Woche 100% Regen angesagt, zuhause nur Sonne. Aber nach Hause wollen wir noch nicht…Die 100% Regen haben wir bereits jetzt. Wenn Wandern und Radfahren also nur bedingt möglich sind, dann brauchen wir Plan B und da es im Allgäu mehrere Outdoor-Outlets gibt, fahren wir grob Richtung Füssen. Auf dem Weg dorthin gucken wir uns den Stellplatz in Peiting an und beschließen spontan, hier zu bleiben. Der Stellplatz liegt absolut ruhig an einem Freibad. Vom Ort sehen wir leider nicht viel, es hört nicht ansatzweise auf zu regnen. So bleibt es bei einem gemütlichen Nachmittag im Alpa. Es war ja absehbar, dass wir nicht immer gutes Wetter haben.

Wohnmobilstellplatz am Wellenfreibad Peiting, Ammergauer Strasse 20a, 86971 Peiting (Homepage)

Über Füssen nach Nesselwang

Über Nacht hat der Regen aufgehört!! Frohen Mutes fahren wir frühzeitig ins Outlet, denn wenn erstmal lange Schlangen vor den Läden sind, würden wir es eh lassen. Das Gegenteil ist der Fall: es ist leer, dafür finden wir auch einfach mal nichts. Auch gut, also fahren wir nach Kaufbeuren, wo wir leider keinen Platz mehr auf dem ausgewiesenen Wohnmobil-Stellplatz bekommen. Also fahren wir weiter nach Nesselwang, ohne große Hoffnung, hier einen Platz zu bekommen. Aber auch hier ist das Gegenteil der Fall: 2/3 des Platzes sind leer.

Wohnmobil-Stellplatz Nesselwang

Wohnmobil-Stellplatz Nesselwang, An der Riese 35, 87484 Nesselwang (Homepage)

Wanderung zur Alpspitze

Als es um 14 Uhr immer noch nicht regnet, starten wir zu einer Wanderung in Richtung Alpspitze. Das hatten wir ja schon einmal im Winter vor, mussten aber aufgeben. (Link) Wir folgen dem ausgeschilderten „Wasserfall-Weg“, der wirklich toll angelegt ist und über unendlich viele Stufen den Berg hinaufführt! Gelegentlich werden die Stufen durch Schlamm abgelöst, was bei uns zu dem Wunsch führt, den Weg nicht runtergehen zu müssen. Und dann ist man plötzlich oben am „Sportheim Böck“. Dieses Mal wollen wir aber nicht einkehren, sondern noch die letzten Meter zur Alpspitze hoch, zumal wir vergessen haben, warme Klamotten einzupacken und hier oben eine steife Brise weht. Nach einem letzten Anstieg ist es geschafft: das Gipfelkreuz der Alpspitze  und eine grandiose Aussicht entschädigen für die Anstrengung und verschlammten Schuhe! Zurück geht’s über den Wirtschaftsweg, steil aber zumeist asphaltiert. Eine lohnenswerte Wanderung (gut 7km, 680hm), die mit 3 Stunden angegeben ist, aber durchaus  schneller zu machen ist.

Am Abend können wir sogar noch grillen, nur zum draußen sitzen ist es mit 13 Grad einfach zu frisch.