Ohne Wohnmobil nach Oberhaverbeck

Da wir uns nach wie vor im Corona-Lockdown befinden, gibt es heute wieder einen Bericht aus unserer Heimat, der Lüneburger Heide.  Wir nutzen das traumhafte Wetter, um die Heide zu erkunden und starten dieses Mal in Oberhaverbeck, wo es auch einen tollen Wohnmobilstellplatz gibt.

Haverbeck und die Wohnmobil-Stellplätze

Wenn man bei Wikipedia nachschlägt, dann kann man dort folgendes lesen: „Haverbeck ist ein Ortsteil der Gemeinde Bispingen im Landkreis Heidekreis in der Lüneburger Heide in Niedersachsen. Er besteht aus den Heidedörfern Niederhaverbeck und Oberhaverbeck. Der Ortsteil liegt inmitten weitläufiger Heidelandschaften und ist stark touristisch geprägt.“ Und das trifft es auf den Punkt! In Haverbeck leben rund 80 Menschen, aber selbst während des Lockdowns sind hier mehr Touristen als Einwohner unterwegs. Sowohl in Ober- als auch in Niederhaverbeck gibt es je einen Wohnmobilstellplatz. Beide Stellplätze sind gebührenpflichtig, wobei der Stellplatz in Oberhaverbeck Stromsäulen und eine VE bietet. Die beiden Stellplätze liegen nicht einmal einen Kilometer auseinander. Bei beiden Stellplätzen handelt es sich um mehr oder weniger  abgetrennte Bereiche von Großparkplätzen direkt am Rande der Heidelandschaft. Hier dürfte es abends und nachts wirklich sehr ruhig sein.

Wohnmobil-Stellplatz, Oberhaverbeck, 29646 Bispingen

Wohnmobil-Stellplatz, Niederhaverbeck, 29646 Bispingen

Unsere Wanderung von Oberhaverbeck zum Tütsberg

Wir starten unsere heutige Wanderung am Wohnmobilstellplatz in Oberhaverbeck. Genauso gut hätte man aber auch in Niederhaverbeck starten können. Der Weg führt durch wunderschöne Heidelandschaft, die auch gerade im Winter ihren Charme hat. Allerdings sollte man sich schon warm anziehen und Mütze und Schal nicht vergessen, denn der Wind kann ordentlich über die Ebene pfeifen.

Nach ein paar Kilometern passieren wir den Prof. Dr. Ernst Preising-Gedenkstein. Preising hatte als Pflanzensoziologe besonderen Anteil an Planungen und Umsetzung zur Renaturierung der Heide- und Moorflächen im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide, die bis 1994 zu militärischen Zwecken genutzt wurden.

 

Nachdem wir den Heidehof Wulfsberg passiert haben, geht es weiter durch eine Birkenallee zum Hof Tütsberg. Hierbei handelt es sich um einen ehemaligen Heide-Hof, der nun ein Restaurant und ein Hotel beherbergt. Es ist alles wunderschön angelegt und sieht sehr idyllisch aus. Im Sommer, zu „nicht-Corona-Zeiten“ kann man hier bestimmt gemütlich draußen sitzen. Wir gehen einmal quer über das Gelände und kommen wieder in die Heide. Nach einer Weile passieren wir  eine Tafel mit Informationen zum Maler Günter Weißflog, der einige Zeit in der Nachbarschaft von Hof Tütsberg gelebt und gearbeitet hat. Der weitere Weg führt durch die ehemalige Truppenübungsfläche im Brunautal, wo aber von der Verwüstung nichts mehr zu sehen ist. Die Heideflächen wurden wunderschön renaturiert. Nach weiterem Weg durch Heide und Wald erreichen wir nach gut 10 Kilometern wieder den Parkplatz in Oberhaverbeck. Auch hier könnte man sicherlich überall wunderschön einkehren, aber dieses Jahr ist eben alles anders…

Wanderung Oberhaverbeck

© OpenStreetMap-Mitwirkende, https://www.openstreetmap.org/copyright

Wanderung von Oberhaverbeck zum Wilseder Berg

Im November sind wir von Undeloh über das Radenbachtal nach Wilsede und zum Wilseder Berg gewandert (siehe hier). Von den Stellplätzen in Haverbeck kann man ebenfalls durch wunderschöne Heidelandschaft nach Wilsede wandern oder mit dem Rad fahren (wenn es nicht zu voll ist).

Wandern ab Oberhaverbeck

© OpenStreetMap-Mitwirkende, https://www.openstreetmap.org/copyright

Heidjerregel zur Heideblüte

Und für alle, die sich jetzt fragen, wann denn eigentlich die Heide blüht, dem legen wir die alte Heidjerregel ans Herz, wonach die Heide vom 08.08. bis 09.09. eines jeden Jahres blüht.

Und wieder haben wir keine Heidschnucken gesehen...Warum ist es gar nicht so einfach, die Heidschnuckenherden zu finden?

Die Heidschnucke ist das Wappentier der Lüneburger Heide und für die Heidepflege unerlässlich. Heidschnucken beissen die Sprösslinge und Kräuter ab und verhindern damit, dass die Lüneburger Heide zuwächst. Zudem zertreten sie noch die Spinnengewebe und sorgen somit dafür, dass die Bienen ungefährdet den  Heidehonig einsammeln können.

Um dieser Aufgabe nachzukommen, müssen die Heidschnucken quer durch die Heidegebiete ziehen und zwar täglich einen anderen Weg. Würden sie immer den gleichen Weg nehmen, würden ihre Hinterlassenschaften als Dünger wirken und diese Wege überdüngen, womit auch die Heidepflanze sterben würde.

So nehmen die Heidschnuckenherden täglich eine andere Route. Oft kann man die Heidschnuckenherde aber schon von Weitem kommen hören.